Zwangsversteigerung in Frankfurt, Griesheim: Vierzimmerwohnung wurde für 229.000 € versteigert
Veröffentlicht von Sanyog Yadav am
Zwangsversteigerung in Frankfurt, Griesheim: Vierzimmerwohnung wurde für 229.000 € versteigert.
Sie möchten den Ablauf einer Zwangsversteigerung kennenlernen? Wir waren bei der Zwangsversteigerung einer Vierzimmerwohnung am 18.02.20 im Amtsgericht von Frankfurt am Main dabei und berichten im Folgenden ausführlich über den gesamten Prozess.
Das Objekt: Die Vierzimmerwohnung befindet sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Griesheim. In diesem Stadtteil beträgt der von dein-immocenter.de ermittelte durchschnittliche Kaufpreis je qm 3.601 €. Erbaut wurde die Immobilie im Jahre 1959.
Die Wohnfläche beträgt ca. 100qm. Der Verkehrswert lag bei 340.000 €. Die Wohnung besteht aus Flur, Küche, Abstellraum, Tageslichtbadezimmer, separates WC und Balkon. Sondernutzungsrechte für Kellerraum, Dachgeschossraum, einer Gartenfläche und einer PKW-Einzelgarage sind gegeben.
Die Versteigerung war für 11:00 Uhr angesetzt. Achtung: man sollte vor dem Termin prüfen, ob eine Versteigerung nicht kurz vorher abgesagt wird. Es ist üblich, dass es oft zu außergerichtlichen Einigungen kommt. Unser Tipp: Am Tag der Versteigerung im Amtsgericht anrufen und fragen.
Die heutige Versteigerung war mäßig besucht.
Es handelte sich hierbei um eine Zwangsversteigerung zur Aufhebung der Gemeinschaft. Das bedeutet, dass nicht zwangsläufig Zahlungsschwierigkeiten vorliegen. Anlass war eine Scheidung.
Die Rechtshelferin erfragte die Anwesenheit der Beteiligten. Ein Beteiligter war heute im Saal.
Anschließend wurden die Eintragungen im Grundbuch vorgelesen. Das Grundbuch war mit 123.000 € belastet. Die Grundschuld blieb bestehen.
Tipp: Um Überraschungen zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen sich stets vorher über die Höhe & Übernahme der Grundschuld zu informieren. Sie können diese beim zuständigen Amtsgericht telefonisch erfragen oder einen Termin zur Grundbucheinsicht vereinbaren.
Das spart Ihnen viel Zeit und Nerven.
Eine Baulast war nicht bekannt.
Das Mindestbargebot betrug 8000,00 €
Dieses bestand aus 7933,45 € Gerichtskosten und Abfallgebühren i.H.v. 66,55 €.
Bei einem Kauf kommt noch die Grunderwerbsteuer, die Gebühr für die Eintragung ins Grundbuch und die Zuschlagsgebür des Gerichts hinzu.
Um 11:30 wurde das Bieterverfahren eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt konnte jeder Interessent sein Gebot abgeben. Jeder Interessent muss sich vor dem Erstgebot ausweisen und eine Sicherheitsleistung nachweisen. Die Mindestbietzeit beträgt immer 30 Minuten.
Die Versteigerung begann sehr ruhig. Die Anwesenden Interessenten waren sichtlich verunsichert. Die Rechtshelferin wies nochmal daraufhin, dass die Grundschuld mitübernommen wird.
Eine junge Dame ließ sich trotzdem nicht beirren und machte den Anfang mit 50.000 €.
Währenddessen bildete sich hinter ihr eine Schlange. Zwei weitere Bieter stellten sich an, um ein Gebot abzugeben.
Ein junger Mann bot 60.000 €.
Ein weiteres Pärchen bot jeweils zur Hälfte 70.000 €.
Der nächste erhöhte auf 80.000 €
Das nächste Gebot kam von einer weiteren Dame, diese bot 90.000 €.
Per Handzeichen & Zuruf erhöhte die anwesende Dame auf 92.000 €.
Das Pärchen rief: „120.000 €“.
Untypisch für diese Versteigerung war die Bietgeschwindigkeit. Ohne viel zu überlegen erhöhten die anwesenden Parteien nahtlos die Gebote der Anderen.
So lagen wir außerhalb der regulären Bietungszeit bei 160.000 €. Es war kein Ende in Sicht.
Mit kleineren Erhöhungen, aber schnellen Schrittes ging es auf die 200.000 € zu. Bis zu diesem Betrag waren immer noch 4 Bieter am Verfahren beteiligt.
Ab 210.000 € blieben lediglich 2 aktive Bieter übrig. Eine junge Dame in Begleitung ihrer Familie und ein junger Mann.
Die letzten beiden Bieter hatten den Taschenrechner in der Hand, um den gesamten Betrag samt Grundschuld auszurechnen.
Das Gebot kletterte hoch bis auf 229.000 €.
Hier endete das Bieteverfahren.
„229.000€ zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten, sie können jetzt noch ein letztes Gebot abgeben.“
Die Bietezeit wurde offiziell um 11:24 Uhr beendet und der Beschluss vorgelesen. Die Immobilie ging an den höchstbietenden jungen Mann über.
Die Versteigerung endete mit einem Gesamtbetrag (Höchstgebot + Grundschuld = 352.000 €) nahe am potentiellen Marktwert. Der von Dein-Immocenter ermittelte potentielle Marktwert liegt bei 360.000 €. Der Kaufpreis ist trotz Übernahme der Grundschuld angemessen für den Standort Frankfurt.
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Alle Bietschritte im Überblick
- 50.000 €
- 60.000 €
- 70.000 €
- 90.000 €
- 92.000 €
- 120.000 €
- 125.000 €
- 130.000 €
- 150.000 €
- 153.000 €
- 155.000 €
- 160.000 €
- 165.000 €
- 167.000 €
- 168.000 €
- 170.000 €
- 174.000 €
- 178.000 €
- 180.000 €
- 181.000 €
- 183.000 €
- 184.000 €
- 185.000 €
- 186.000 €
- 187.000 €
- 190.000 €
- 191.000 €
- 192.000 €
- 195.000 €
- 196.000 €
- 197.000 €
- 198.000 €
- 200.000 €
- 201.000 €
- 202.000 €
- 203.000 €
- 204.000 €
- 205.000 €
- 206.000 €
- 210.000 €
- 211.000 €
- 212.000 €
- 213.000 €
- 214.000 €
- 216.000 €
- 217.000 €
- 218.000 €
- 220.000 €
- 221.000 €
- 222.000 €
- 223.000 €
- 225.000 €
- 226.000 €
- 227.000 €
- 228.000 €
- 228.500 €
- 229.000 €
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